Das neue Rubikon-Buch „Lügen die Medien?“ hat einen Erfolgsstart hingelegt. Bereits wenige Tage nach Erscheinen steht es ab kommendem Montag auf Platz 21 der Spiegel-Bestsellerliste (Paperback Sachbuch). Damit ist der Schritt hin zu einer breiten öffentlichen Debatte über die maroden demokratischen Verhältnisse in Politik, Gesellschaft und Medien im Land zum Greifen nahe: Erreicht unser Buch in der kommenden Woche Platz 20 der Liste, wird es in fast allen Buchhandlungen im Land ins Sortiment aufgenommen und im entsprechenden Bestseller-Regal zum Kauf dargeboten werden. Weder Kanzlerin Merkel noch der Spiegel selbst könnten die Debatte, um die es uns geht, dann noch einfangen und die Wahrheit weiter „unter den Teppich“ kehren. „Erzwingen“ wir also alle gemeinsam – in einem ersten Schritt – pünktlich zur Bundestagswahl eine öffentliche Debatte dazu, was nicht stimmt in diesem, unserem Land – und wie wir wirklich leben wollen. Gemeinsam sind wir stark.
Nach der rubikon- Lektüre der Buchkritiken dort nur ein paar winzige kritische Einwürfe. ich hoffe sie weden nicht als allzu defätistisch empfunden:
1. Sehr viele Kritiken heben hervor, dass im Buch eine rel. große Anzahl von Fachleuten diese Art von Medienkritik betreibt. Für nichtpropagandistische Argumentation ist aber nicht so wesentlich, welche Persönlichkeit oder „Autorität“ ein Argument vorbringt, sondern ob dieses Argument vernünftig kritischen Einwänden standhält.Auch jahrelange Marginalisierung sollte einen das nicht vergessen lassen.
2. Aufklärerisch humanistische Linke sollten sich überwinden können, darauf hinzuweisen, dass auch andere Autoren, die gemeinhin als „rechts“ gelten( oder manchmal auch nur gegolten werden), das Thema schon in ähnlicher Weise bearbeitet haben. Selbst wenn manche inzwischen schon das Zeitliche gesegnet haben. (-:. Denn wie schon gesagt: Nicht die Windrichtung, aus der ein Argument kommt, sollte zählen ,sondern zuerst mal nur die Überzeugungskraft des Arguments.
3. Die Esoteriker und Verschwörungstheoretiker aus Rottenburg beklagen gerade die faktische Halbzensur eines ihrer aktuellen Bücher durch Teile des (Groß -) Buchhandels.
Sollte sich dieser Vorwurf als berechtigt erweisen, wäre es für eine vernunftkritische „Linke“ mit dezidiert aufklärerischem Ansinnen eine Todsünde, dies nicht zu thematisieren. Denn solches ist ein Lackmustest für Glaubwürdigkeit und ein Versagen diesbezüglich durch teilfaktische oder heuchlerisches Reden wäre der GAU für eine glaubwürdige linke Positionen. Denn dann dringen selbst die überzeugendsten eigenen Argumente nur noch schwer durch und auch Kritik an neliberaler „Marktmetaphysik“ und antihumanistischer Gesellschaftspolitik läuft weiterhin ins Leere.
Wenn schon radikale Kritik, dann tabufrei und ohne Angst vor Kontaktschuldzuweisungen. Alles andere ist kontraproduktiv und bietet willkommene Angriffsflächen für die (antihumanistischen) Rechtsintellektuellen.
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„Lügen die Medien?“ … bisher zur Hälfte gelesen… und betrachte es bereits als sehr wertvoll. Dies v.a., weil
übersichtliche Gründe für die Einseitigkeit der Berichterstattung und der selektiven Wahrnehmung erklärt sind,
Viele kaum mehr hintrefragbare Ideologien bzw. Dogmen genannt sind (die der angeblichen „Leistungsgesellschaft“ / des „Freien Marktes“ / der „Westlichen Wertegemeinschaft“ / von Dämonisierungen, Verschleierungen und Kampagnen …),
die Medienproblematik (auch die Volksbildung) als wohl wichtigste Frage hervortritt, deren Lösung erst demokratische Strukturen ermöglichen kann * und
der Weg zu erhofften „Änderungen von innen“ (innerhalb unseres Landes) äußerst schwierig erscheint und zunehmend verunmöglicht wird, was maßgeblich aus Rainer MAUSFELD`s Antworten hervorgeht. Die erwünschte Repolitisierung der Bürger und auch die Überwindung der sozialen Fragmentierung der Gesellschaften sowie auch der (zunehmenden) Entwurzelung der Bürger, erscheinen mir, in diesem Medien- und Bildungs-Sumpf, momentan als unrealistisch.
auf die hilfreiche Argumentationsgrundlage verwiesen wird, dass die nachteilige soziale Praxis (auch der Militarismus u.a.m.) nicht etwa, wie oft suggeriert, auf Naturgesetzen beruht sondern durch politische Entscheidungen verursacht wurde, die es zu ändern gilt.
* Anmerkung / Wesentliches: „Medien (auch tollerante Erziehung und ungefärbte Bildung!) sind unverzichtbar zur Herstellung von Gemeinschaft. Weil erst sie unser Bild von der politischen Realität schaffen, hängt alles Weitere (auch das Soziale) von ihnen ab. Wobei ohne soziale bzw. wirtschaftliche Freiheit und genügend Freizeit / bzw. Denkzeit auch freie Medien wenig bewirken können“
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