Jürg Willis Kollusionskonzept behandelt Schwierigkeiten, in die Paare kommen können, die sich für eine dauerhafte Bindung entscheiden. In jeder tieferen Zweierbeziehung kommt es nach Willi zu einer Funktionsteilung zwischen den Partnern.
„Sie helfen sich gegenseitig, ergänzen sich und erfüllen stellvertretend füreinander gewisse Aufgaben. Jedes übernimmt seinen Neigungen und Eignungen entsprechend gewisse Aspekte des Paarlebens, die ihm näher liegen als dem Partner. Das erhöht die Effizienz des Paares und verschafft den Partnern Befriedigung, läßt die Partnerschaft als sinnvoll erscheinen und erzeugt eine zunächst durchaus gewünschte Interdependenz und Zusammengehörigkeit. Die Partner spielen sich aufeinander ein. Es bildet sich in ihrer Beziehung ein gemeinsames Selbst, das das psychische Leben des einzelnen nicht mehr unabhängig von demjenigen des Partners sich entfalten lässt. Die Bildung dieses >gemeinsamen Selbst< kann sich als gefährlich erweisen und zur Quelle destruktiver Gebundenheit werden“ (Willi, 1975, S. 13).
Die bei Willi dargestellten Beziehungskonflikte sind lediglich Extremformen der Schwierigkeiten, die möglicherweise auftreten. Sie können zu einem tieferen Verständnis von Paarkonflikten führen.
Von „normal funktionierenden Paaren“ sagt Willi: „Die Funktionsteilung innerhalb eines Paares, das Ergänzungsverhältnis und die Integration der Verhaltensweisen zu einem übergeordneten Ganzen sind ein normaler gruppendynamischer Vorgang und sind für die Partner eine Bereicherung und ein Gewinn“ (a.a.O., S. 188)
Weiterlesen: https://www.beratung-therapie.de/36-0-Beziehungsmodelle.html
Kurfassung mit Hinweisen und Grafiken: http://www.ipsis.de/themen/themapaar.htm
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Kann ich aus meiner psychotherapeutischen Praxis über 23 Jahre voll und ganz bestätigen !