Journalistisches...

„Wer vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch von Fluchtursachen schweigen“


Kaum einer kennt einen. Doch alle reden über sie. Sie sind anders. Nicht wie wir. Gefährlich. Und auch für Köln verantwortlich, wie man meint. Die Flüchtlinge. Aber warum flüchten Menschen überhaupt? In welchem Kontext findet die aktuelle Debatte statt? Und was verschweigen die Leitmedien uns? Zu diesen Fragen sprach Jens Wernicke mit der Schriftstellerin und Publizistin Daniela Dahn, die meint, dass das Gegenwärtige längst unhaltbar sei und daher gölte: „Solidarisches Gemeinwesen oder Barbarei“.

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Der große Rentenbetrug


Dass die zunehmende Zerschlagung des Sozialstaates ein Elitenprojekt mit dem Ziele der „Akkumulation durch Enteignung“ ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Und auch, dass dabei vieles nicht mit rechten Dingen zuging und immer wieder einmal auch die Verfassung verletzt wurde und wird. Dass vieles an der „Logik des Sachzwanges“ aber grundlegend und nachweislich auf Fehlanalysen, Verdrehungen und Manipulation beruht und damit die Grundlagen etwa der massiven Rentenkürzungen der letzten Zeit unhaltbar sind – das ist neu. Jens Wernicke sprach hierzu mit Horst Morgan vom Internetportal „Altersarmut per Gesetz“, der die argumentativen und rechtlichen Grundlagen der forcierten Altersarmut als unhaltbar entlarvt.

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Der nützliche Feind


Strebt „der Islam“ wirklich nach der Weltherrschaft? Und sind eigentlich alle Muslime – qua Sozialisation, wie uns die moderne Rechte gern glauben machen will – gewaltbereit, Frauenunterdrücker und potentielle Terroristen? Diese Fragen wären ob ihrer menschenverachtenden Pauschalierungen eigentlich der Beachtung nicht wert, würden nicht immer mehr Menschen im Lande glauben, sie seien berechtigt und da sei „etwas dran“. Zur uns seit Jahren massenmedial dargebotenen Inszenierung einer „Bedrohung“ durch Muslime, die soziale und ökonomische Probleme als religiöse fehldiagnostiziert und viel größere Probleme und Bedrohungen, die es dringend zu besprechen gölte, dabei unsichtbar macht, sprach Jens Wernicke mit dem Politologen Imad Mustafa, dessen letzte Studie zum Kontext viel Beachtung fand.

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Die neoliberale Indoktrination


Der Neoliberalismus ist als Gesellschaftsideologie ein Phänomen. Nicht nur macht er den Armen und Schwachen weis, sie wären an ihrem Elend selbst schuld. Er schafft es auch, dafür zu sorgen, dass das wahre Ausmaß der gesellschaftlichen Armut kaum je an die Öffentlichkeit dringt; dass das Gesundheitssystem trotz immer höherer Ausgaben immer inhumaner wird; dass die Soziale Arbeit erodiert und kaum jemand etwas hiergegen unternimmt; dass mittels Stiftungen ein regelrechter „Refeudalisierungsboom“ im Lande tobt und Investoren inzwischen auf die Privatisierung des öffentlichen Bildungssystems abzielen. Zur Frage, wie den Menschen mittels geeigneter Psychotechniken der Geist vernebelt wird, um Widerstand gegen diese unmenschliche Ideologie weitestgehend unmöglich zu machen, sprach Jens Wernicke mit dem Wahrnehmungs- und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld.

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Wider die Standardisierung menschlicher Lern- und Lebenswelten


Allerorten wird vermessen, bewertet, zertifiziert. PISA ist überall. Doch was geschieht hier überhaupt? Leiden immer mehr Schüler und Lehrer am Bildungssystem weil dasselbe bisher einfach zu wenig vermessen worden ist? Ganz sicher nicht, meint der emeritierte Professor für Erziehungswissenschaft Hans Brügelmann im Gespräch mit Jens Wernicke und skizziert die allerorten zu beobachtende Zunahme des von anderer Seite bereits als „Menschenmesserideologie“ kritisierten Testwahns als Indikator für den Einzug neoliberaler Paradigmen ins Bildungssystem, die großen Schaden anrichteten.

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Wenn Regierungen lügen und Medien mitmachen


Das Vertrauen in die Medien ist so gering wie selten zuvor. Man fühlt sich nicht repräsentiert, einseitig informiert, „belogen“ sogar. Doch was ist dran an solchen Vorwürfen, die von Leitmedien und Arrivierten in aller Regel mit dem Hinweis, niemals zu lügen, abgetan wird? Jens Wernicke sprach hierzu mit dem Autor, Journalisten und Medienkritiker David Goeßmann, Mitbegründer des unabhängigen TV-Nachrichtenmagazins Kontext TV.

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Kapitalismus im Kopf


Über die Menschenfeindlichkeit der AfD wird medial viel diskutiert. Und über jene radikaler Linker, die so frech sind, zu behaupten, dass Reichtum töte und deswegen dringend die Eigentumsfrage zu stellen sei. Wer aber redet über die Zunahme des Hasses in der gesellschaftlichen Mitte? Und wer über die alltägliche, beständig wachsende Menschenfeindlichkeit der großen Politik? Darüber, dass selbige immer deutlicher und öfter inhumane Praxen und Einstellungen hervorbringt und legitimiert? Kaum irgendwer. Bis auf einige kritische Psychologen, die sich auf einem im März in Berlin stattfindenden Kongress der „Politik der Menschenfeindlichkeit“ entgegenstellen wollen. Jens Wernicke sprach mit Klaus-Jürgen Bruder, dem Vorsitzenden der veranstaltenden Neuen Gesellschaft für Psychologie.

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Geschichten...

Nach-Weihnachtsmärchen


4. Januar 2016:

Im ICE von Berlin nach Mainz. Rückreise vom Weihnachtsurlaub. In Halle steigt ein gebrochen Deutsch sprechender junger Mann ein. Ziemlich am Ende. Ohne Fahrkarte. Muss wichtige Papiere in Frankfurt holen. Schnell entbrennt eine hitzige Debatte. Zuerst mit der DB-Kontrolleurin: „Wenn Sie kein Geld haben, müssen Sie raus! Das ist doch eine Frechheit. Oder denken Sie, wir kommen in ihr Land und steigen da einfach in den Zug und fahren mit?“ Danach die ältere Dame neben mir: „Ja, ja, das ist wirklich schlimm!“ „Was meinen Sie?“ „Na, dass die jetzt überall sind und sich nicht an die Regeln halten. Schlimm!“ Ich: „Ach, wissen Sie, wenn fremde Mächte mein Land seit Jahren bombardieren würde, würde ich auch abhauen. Und wenns ums Leben und Überleben ginge, würde ich auch einen scheiß auf Regeln geben, sondern einfach den Zug nehmen, der mich weiterbringt.“ Dann bin ich hin und habe ihm gesagt, dass er wegen Betrug oder Eigentumsdelikten in Germanien schnell in den Knast wandern kann und sich das nächste Mal lieber auf dem Klo verstecken soll. Und dann habe ich hörbar im Abteil gegen das allgemeine Gejammere gesagt, dass Jammern nichts helfe und Mitgefühl besser durch Handeln denn durch Larmoyanz zu leben sei. Und dann habe ich ihm „zu Weihnachten“ ein Ticket gekauft. Und, siehe da: Jeder hängt in seinen Regeln, in seinem ganz eigenen Film. Aber wenn einer anfängt, bewegen sich auch die anderen. Vormachen! Mut machen! Das ist so wichtig in dieser Zeit. Jedenfalls: Die DB-Frau hat mir dann statt 100 nur 50 Euro abgenommen. „Sie haben doch eine Bahncard, oder?“ „Ja.“ „Gut, dann machen wir das über die. Aber verraten Sie uns nicht!“ Wunderbar! Manchmal muss der „Mut zur Empathie“ erst ermutigt und herausgekitzelt werden aus der deutschen Untertanenmentalität. Aber in der Subversion fühlen sich in aller Regel doch viel mehr Leute wohl als man annehmen mag. Dabei gehören wir alle genau dort gerade hin: In die solidarische Subversion gegen dieses System, das täglich mordet und über Leichen geht. Prost Neujahr euch! Die Großmutter neben mir hat mir grad ein Hustenbonbon geschenkt. Das ist vielleicht der „Extremismus“ im Denken und Handeln, zu dem eben sie fähig ist: Dem Dissidenten, der den Störern hilft, Naschi geben. Ist doch schon was! Anfangen, vorleben, auch ihr. In der Praxis und nicht in linker Theorie. Klingt wenig, ist aber sehr viel… – Nachtrag 10 Minuten später: Jetzt hat mit der Familienvater neben mir grad 25 Euro in die Hand gedrückt. „Entschuldige, ich würde mich gern an der Fahrkarte beteiligen. Bei minus 15 Grad draußen. Hast Du gut gemacht!“ „Ach, Du bist ja süß. Vielen Dank, sehr gern.“

5. Januar 2016:

Nachtrag zu gestern und offtopic diesmal: Da habe ich mit meiner kleinen Erzählung ja gut was losgetreten. Reichweite von 30.000 Klicks auf den Bericht. Was ich mich frage: Mensch, wie hältst Dus mit der emotionalen Betroffenheit? Wie entscheidest Du eigentlich, was wann jeweils richtig ist – und was falsch? Konkret: Ich habe nirgends geschrieben, dass die Person, der geholfen wurde, ein Flüchtling war. Das war zwar naheliegend, aber alles andere als klar. Es kann genauso gut auch ein drogenschmuggelnder Amer respektive Obdachloser gewesen sein. Ganz real, ohne Spaß. Ich habe nicht gefragt. Es war mir egal. Wäre es „in diesem Falle“ dann falsch gewesen, zu helfen? Wären 30.000 Klicker dann auch so gerührt? Das „Mem“ Flüchtlinge scheint ja grad ungeahnte Solidarität auszulösen. Bei einigen jedenfalls. Aber tuen dies die Meme „arm“, „hungernd“, „asozial“, „drogensüchtig“ auch? Und warum eigentlich nicht? Eine schöne Wöche euch allen.

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„Das waren mehr als Zufälle beim NSU“


Die Aussage von Beate Zschäpe hat sie selbst und alle Ungereimtheiten und Absurditäten der offiziellen Version zu bestätigen versucht. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und hat offenbar noch nie gestimmt. Etwas ist faul am „NSU“. Die Hypothese etwa, die beiden anderen Neofaschisten des vermeintlichen Trios hätten einfach Selbstmord begangen, ist längst grundlegend ins Wanken geraten. Gemutmaßt wird zudem, dass der Verfassungsschutz für das Wirken und Morden dieses Untergrundnetzwerkes deutlich mehr Verantwortung trage als bisher bekannt geworden ist, ja, dass Zschäpe mit diesem womöglich sogar unter einer Decke steckt. Über die nach wie vor vorhandenen offenen Fragen und Ungereimtheiten zum Thema sprach Jens Wernicke mit Clemens Binninger, CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des 3. Untersuchungsausschusses zur Casa „NSU“.

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