Fremdes..., Seelisches...

Ein Kurs in Wundern

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Die Sorgen des Dr. med. Dietrich Klinghardt

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Brené Brown: Die Kunst des Lebens

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No more fight left in me

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Friedensgebet

Herr,
mach mich zum Werkzeug Deines Friedens.
Wo Hass ist, lass mich Liebe säen,
wo Unrecht ist, Vergebung,
wo Zweifel ist, Vertrauen,
wo Verzweiflung ist, Hoffnung,
wo Dunkelheit ist, Licht,
wo Trauer ist, Freude.

O Herr,
hilf mir, dass ich weniger danach strebe, getröstet zu werden, als zu trösten,
weniger danach, verstanden zu werden, als zu verstehen,
weniger danach, geliebt zu werden, als zu lieben.

Weil
indem wir geben, werden wir beschenkt,
indem wir verzeihen, wird uns verziehen,
indem wir sterben werden wir zu ewigem Leben geboren.

(Franz von Assisi)

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Journalistisches...

Trauma und Spiritualität

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Das alles bin ich

Steh nicht weinend an meinem Grab,
ich bin nicht dort unten,
ich schlafe nicht.

Ich bin tausend Winde, die weh’n,
ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
ich bin der sanfte Regen im Herbst.

Wenn Du erwachst in der Morgenfrühe,
bin ich das schnelle Aufsteigen der Vögel
im kreisenden Flug.
Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.

Steh nicht weinend an meinem Grab,
Ich bin nicht dort unten,
ich schlafe nicht.
Du kannst mich nur nicht mehr sehen,
nicht mehr berühren.
Aber ich werde immer da sein,
egal wo du bist.

Werde der Wind sein,
der zärtlich durch dein Haar streicht,
der Regen, der sanft deine Haut berührt,
der Regenbogen am Horizont,
der dir die schönsten Farben schenkt,
die Sonne, die dich wärmt und mit dir lacht,
der Duft von Sommer, den du einatmest,
die Erde, auf der du gehst,
die Nacht, in der ich für dich die Sterne erstrahlen lasse,
der Tag, der dir tausend Überraschungen bringt.

Die Hoffnung, die dich trägt, wenn du traurig bist,
dieses Gefühl, was in dir ist, wenn du glücklich bist.
Du kannst mit mir reden, ich werde dich immer hören
oder einfach weinen, dann nehm ich dich in meinen Arm
und du wirst dich frei fühlen.
Ich werd über deinen Schlaf wachen
und dir wundervolle Träume schenken.

Du brauchst keine Angst haben, wenn du daran glaubst,
du bist niemals allein, weil ich immer da sein werde,
wenn du an mich denkst, so wie ich an dich denke.

(Joyce Fossen)

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Die Corona-Verschwörung

Wir haben ja noch nie kleine Kuchen gebacken. Von unserem nächsten Buch glauben wir aber ernsthaft, dass es die Welt sehr real und ein für alle Mal verändern wird. Denn unsere Autorin Brigitte Röhrig belegt den Vorsatz der politischen und sonstigen Akteure bezüglich der „Pandemie“. Belegt ihr über Jahre und Jahrzehnte andauerndes planvolles und zielorientiertes Handeln. Belegt, dass sie wussten, dass sie Freiheit und Gesundheit ausradieren würden ― und es dennoch taten. Oder gerade deshalb. Sie liefert damit die Belege für viele Amtsenthebungs- und Strafverfahren. Damit die Gerechtigkeit doch noch obsiegt. Denn das, was geschah, darf nicht ungesühnt bleiben: Alle kriminellen Machenschaften müssen aufgedeckt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden!

Das Buch geht gerade in Vorproduktion und wird Ende September erscheinen. Wir wünschen uns viele, viele tausend Vorbestellungen ― und damit den Einstieg auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste in der Woche nach Erscheinen sowie den Beginn des Siegeszuges der Wahrheit über die Lüge. Als Dankeschön an unsere Leserinnen und Leser, an unsere Unterstützerinnen und Unterstützer werden alle Bestellungen bis zum Erscheinungstag zum Sonderpreis von nur 20 Euro bedient.

Buch vorbestellen: https://www.buchkomplizen.de/die-corona-verschwoerung.html

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Hass als Schlüssel zur Liebe

Die frühe Erfahrung von sexuellem Übergriff und Gewalt hat massive und typische Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung. Um zu überleben, um Nähe und Zugehörigkeit nicht zu gefährden, müssen die Betroffenen Gefühle von Hass, Mordgedanken, ja schon die Erinnerung an das Trauma verdrängen. Dadurch ist jedoch zwangsläufig die Identität und die autonome Selbst- und Fremd-Wahrnehmung – Voraussetzung für eine autonome Orientierung – entscheidend beeinträchtigt. Sie befinden sich – hinter einer brüchigen Fassade – in einem Teufelskreis von Hass und Schuldgefühlen, mörderischer Wut und Selbstzerstörung. Ihre Verschmelzung mit dem Täter – „Identifikation mit dem Aggressor“ nach Anna Freud – hält sie in der Täter-Opfer-Dynamik fest, sie kommen immer wieder in die Opfer- oder Täterrolle. Dies ist die entscheidende Ursache schwerer psychischer Störungen wie Borderline-Syndrom und Psychose, aber auch schwerer Soziopathien.

Das „prozeßorientierte“ Familienstellen scheint gut geeignet, dem Klienten – und dem Therapeuten – die vorliegende Dynamik sichtbar und bewußt zu machen und Lösungsstrategien aufzuzeigen.
Dabei scheinen mir zwei Aspekte wesentlich:

  • Die Berücksichtigung und Auflösung der Verschmelzungsdynamik ermöglicht nach meiner Erfahrung eine rasche und nachhaltige Entlastung des Klienten.
  • Hass und Mordgedanken, meist verdrängt, erweisen sich als „Ariadnefaden“ durch das Labyrinth hin zum traumatischen Erleben.

Wenn sie als sinnvolle und legitime Reaktion auf Trauma anerkannt und als „kostbares“ Relikt der beschädigten Autonomie wertgeschätzt werden, unterstützt das den Klienten bei der Reintegration seiner abgespaltenen Gefühle, Impulse und Erinnerungen, verhilft ihm wieder zu einer autonomen Selbstorganisation und Orientierung.

Weiterlesen: https://www.e-r-langlotz.de/hass-als-schluessel-zur-liebe-trauma-autonomieverlust-und-symbiosetendenzen/

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Claudia Bechert-Möckel: Warum emotionale Verstrickungen echte Gefühle ersticken und die Liebe sterben lassen

Gehörst Du auch zu den Menschen, die nicht allein sein können? Hast Du das Gefühl, ohne Deinen Partner unvollständig oder irgendwie nur halb zu sein? Möchtest Du am liebsten 24 Stunden rund um die Uhr mit ihm oder ihr zusammen sein oder ihn oder sie keine Minute aus den Augen lassen?

Fällt es Dir schwer zu vertrauen, kontrollierst Du ihn oder sie vielleicht sogar manchmal heimlich und schämst Dich dafür? Dann ist dieser Artikel für Dich. Abhängigkeit in Beziehungen ist ein weit verbreitetes Beziehungsmuster.

Man merkt es den Betroffenen nicht auf den ersten Blick an, denn meist wirken Sie souverän, tough und außerordentlich selbstbestimmt. Sie wissen was sie wollen, so scheint es. Doch wenn sich dahinter ein brüchiges Selbstwertgefühl verbirgt, führt das nicht selten in eine emotionale Bedürftigkeit, dem Gefühl ohne den anderen nichts wert zu sein.

Der berühmte amerikanische Sexualtherapeut David Schnarch spricht von einem geborgten oder gespiegelten Selbstwertempfinden. Gibt es jemanden, der mich schätzt, für mich da ist und mir seine Aufmerksamkeit und Bewunderung schenkt, dann kann ich auch mit mir selbst zufrieden sein oder mich okay fühlen.

Zeigt mir mein Partner seine bedingungslose Liebe, dann ist das meine Quelle der Selbstliebe und der Beweis, dass ich liebenswert bin. Je weniger ein Mensch zu Selbstakzeptanz, Selbstfürsorge und Selbstliebe fähig ist, um so mehr braucht er für seine innere Stabilität die Zuwendung, Aufmerksamkeit und Liebe des anderen. Der Beziehungspartner ist dann zuständig für das eigene Selbstwertgefühl. Eine Disbalance entsteht, weil ich mir selbst nicht geben kann, was ich vom anderen brauche.

Menschen, die sich in eine solche emotionale Abhängigkeit verstricken, geben die Verantwortung für Ihr eigenes Befinden an Ihren Partner ab. Dabei leiden sie Höllenqualen. Sie leben in der ständigen Angst, den anderen zu verlieren. Das große Misstrauen lässt Sie die persönlichen Grenzen des anderen durchbrechen, aber auch Ihre eigenen.

Weiterlesen: https://leben-lieben-lassen.de/abhaengigkeit-in-beziehungen-warum-emotionale-verstrickungen-echte-gefuehle-ersticken-und-die-liebe-sterben-lassen/

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Heilung

Wir haben von Cheiron, dem verwundeten Heiler gehört. Da drängt sich die Frage auf, was Heilung wirklich bedeutet. Viele Menschen glauben, Heilung sei nur ein anderes Wort für Gesundheit.

Da liegen Missverständnisse vor. Gesundheit ist von dieser Welt. Es betrifft unser körperliches Dasein auf der Erde. Heilung ist von einer „anderen Welt“, einer unsichtbaren Welt, die der Wissenschaftler normalerweise ablehnt, zumindest ihr aber nicht zugewandt ist. Wir haben vom menschlichen Bewusstsein gesprochen, wir haben von der mythologischen Ebene gesprochen, wir haben von der Seelenebene gesprochen. Unterschiedliche Begriffe, die eines gemeinsam haben: sie versuchen etwas in Worte zu fassen, das zwar existiert, aber unsichtbar ist. Man sagt, unsere Seele sei „Träger des Bewusstseins“. Damit liegt bereits fest, dass Bewusstsein nicht zur Welt der sichtbaren Formen gehört. Zweifellos hat aber alles, was ein Mensch in die Sichtbarkeit bringt, seinen Ursprung in der Unsichtbarkeit, nämlich im menschlichen Bewusstsein. Worte wie Mut, Demut, Anmut, Gleichmut, Sanftmut, ja sogar Übermut beschreiben (Geistes-) Gaben, die zwar einen vielfältigen Ausdruck in der äußeren Welt finden, jedoch zu den Gaben und Talenten gehören, die unserem Bewusstsein innewohnen. Wir haben in dem Beispiel vom Maler und seiner Fähigkeit, Bilder zu malen bereits davon gesprochen. Das Sichtbare ist das Bild, das unsichtbare ist die Fähigkeit, solche Bilder zu malen. Jeder schöpferisch-kreative Akt ist das Sichtbarmachen unsichtbarer Kräfte, Energien und Fähigkeiten.

An ihren Taten werdet ihr sie erkennen“, das ist die christliche Botschaft, die denselben Zusammenhang beschreibt.

Wenn nun Gesundheit die äußere, körperliche Ebene meint, so weist uns Heilung auf die Bewusstseinsebene hin. Heilung meint also die Verbindung mit einem Lebensprinzip, von dem wir durch die Ich-Bildung abgetrennt sind. Heilung vollzieht sich schrittweise. Jeder Heilungsschritt ist gleichbedeutend mit einem Bewusstseinsschritt. Schon anhand dieser Darstellung wird klar, dass Heilung letztlich kein Ziel hat – außer schrittweise wachsendes Bewusstsein bis hin zu einem umfassenden Bewusstsein, von dem wir uns kein Bild machen können. Heilung ist also – wie das Wort schrittweise nahelegt – ein Weg. Im Zen-Buddhismus vergleichbar mit der lakonischen Aufforderung: „Geh weiter!“

Man spricht hier vom Weg als Ziel. Mit anderen Worten: auf „dem Weg sein“ wird als „Heilsein“ gesehen. Da wird einsichtig, warum die zentrale christliche Heilsbotschaft in der Aufforderung besteht:

„Steh auf, nimm dein Bett und geh!“

Unheil ergibt sich, wenn der Mensch von seinem Weg abkommt oder es im Leben zu einem Stillstand gekommen ist. Einen Weg der Selbsterkenntnis bzw. einen Heilsweg zu gehen wäre natürlich sinnlos, wenn uns nicht entsprechende Fähigkeiten und Hilfsmittel mitgegeben wären, die aus allem Unheil heraus- und auf unseren Weg zurückführen. Da gibt es nun eine Reihe, doch möchte ich mich auf die wichtigsten beschränken, auf Disharmonie und die extremen Formen von Disharmonie, die berühmten „3Ks“: Konflikt, Krankheit und Krise. Befinden wir uns in einer disharmonischen Lebenssituation und spüren im Innern das Ungleichgewicht, können wir die gegebene Lebenssituation danach befragen, was uns fehlt. Auf irgendeine Weise ist unsere innere „Waagschale“ ins Ungleichgewicht geraten. Eine der beiden Schalen ist nicht genügend gefüllt: hier fehlt uns etwas. Bin ich ein „Workaholic“ fehlen mir die Meditation, die Muse, die Zeiten der Entspannung. Bin ich ein Einzelgänger, ein „lonely wolf“ fehlen mir die Kommunikation und der Austausch mit anderen. Bin ich ein „Familientyp“, der sich gerne in den eigenen vier Wänden aufhält, fehlt mir das Fremde, das Unbekannte. Nun tritt Heil natürlich nicht gleich ein, wenn der Workaholic meditiert, der „lonely wolf“ in die Kommunikation geht und der Familientyp mal in ein fremdes Land reist. Es geht um einen inneren Prozess des Ausgleichens, an dessen Ende sich wieder innere Harmonie einstellt. Dazu bedarf es im Bewusstsein einer Grenzüberschreitung verbunden mit einer Auflösung der Einseitigkeit. Der Workaholic – um bei diesem Beispiel zu bleiben – muss erst herausfinden, warum er die Arbeit viel höher bewertet als die Entspannung. Oder anders ausgedrückt: warum er lieber arbeitet, als sich zu entspannen. Denn hier hat in der Vergangenheit die Abtrennung stattgefunden. Mit der Kraft des Kronos hat er sich von der Entspannung abgetrennt und dadurch erst zum Workaholic gemacht. Die aus solchen Abtrennungen hervorgehenden Gewohnheiten nennt die Psychologie Muster. Sie sind die Quelle einseitig-verfestigter Lebensformen. Besonders anfällig für die Kristallisierung solcher geronnenen Lebensformen sind Familien. Hier spricht man von Familienmustern, wenn schon – wie im Beispiel des Workaholics – über Generationen hinweg Eltern und Großeltern immer nur wie besessen gearbeitet und dadurch Entspannung nie kennengelernt haben. In der Psychologie ist nach wie vor der Irrtum verbreitet, das Verhalten eines Menschen sei „vererbbar“ nach dem Motto: Vater Workaholic, Sohn Workaholic oder Vater Trinker, Sohn Trinker, usw. Die Untersuchungen in dieser Richtung ergeben keine echten Beweise. Meiner Meinung nach ist es besser, bei Verwandtschaftsähnlichkeiten von Resonanzen zu sprechen. Vererbung klammert die unsichtbare Ebene aus und bezieht sich alleine auf die sichtbare Ebene, dazu gehören auch die Gene.

Wir wissen, dass Ähnlichkeiten sich anziehen. Wir sagen: „Gleich und gleich gesellt sich gern“. Das betrifft die sichtbare Welt und zeigt sich in den Bekanntschaftsanzeigen der Gazetten nur allzu deutlich. Da sucht der Mann die Frau mit gleichen Neigungen und umgekehrt. Wenn Gleichgesinnte sich suchen, betrifft das meist die äußere Ebene. 

Für die innere Ebene gilt der Satz: „Gegensätze ziehen sich an“.

Unser Bewusstsein ist so gepolt, dass der eine, abgetrennte Pol immer seinen Gegenpol sucht. Liebe ist die Kraft, Gegensätze zu vereinen, das haben wir schon oft gehört und gelesen.

Aber auch verinnerlicht?

Wenn zwei Menschen sich lieben, hören wir oft, dass der eine zum anderen sagt: „Du fehlst mir“. Meist wissen die beiden gar nicht, welch wesentliche Aussage sie da getroffen haben. Liebesverbindungen sind „Bindungen“ auf der Bewusstseinsebene. Jeder der beiden Liebenden hat Bewusstseinsbereiche integriert, die dem anderen fehlen. Wir haben von Ares und Aphrodite gehört und uns sicher dabei gewundert, wie total unterschiedlich die beiden sind. Ja, ihre Begegnung ist nicht Folge einer Schulbekanntschaft, die sich über Gewohnheit zu einer weitverbreiteten Form der Liebe „langsam hinentwickelt“ hat. Sie sind Gegensätze, echte Gegensätze, die vom ersten Augenblick an diese unbeschreibliche, gegenseitige, starke Anziehungskraft spüren. Sie lieben sich schon, bevor sie sich näher kennenlernen. Liebe auf den ersten Blick nennt das der Volksmund, wohl wissend, dass es sie gibt und zugleich wissend, dass sie einem nicht gerade häufig im Leben begegnet. Der Sinn solcher Liebe ist Bewusstseinserweiterung, das ist ein innerer Vorgang, der sich eines Tages auch in einer transformierten, äußeren Lebensform zeigt. Jetzt erkennt auch die Umwelt, dass ein Mensch – wie es so schön heißt – nicht mehr derselbe ist wie früher. Von unserem geliebten Partner können wir unglaublich viel lernen über das, was uns fehlt. Nur eines sollten wir niemals versuchen: den Partner zu ändern. Wir lieben ihn ja gerade wegen seiner Andersartigkeit. Liebe selbst ist das wandelnde Prinzip. Sollten wir etwas an unserem Partner nicht lieben und es ändern wollen, dann gibt es nur einen rechten Weg, uns zu versöhnen mit dem, was wir ablehnen. Denn jede Ablehnung entspringt aus einer Abtrennung auf der eigenen Bewusstseinsebene und kann nur geheilt werden durch Versöhnung. Wenn der Workaholic – um bei diesem Beispiel zu bleiben – seinem Partner vorwirft, er würde immer nur faul herumliegen und nichts tun, dann liebt er nicht. Und zwar genau das Nichtstun. Es zählt zu den wunderbaren Fügungen des Lebens, dass gerade die geliebte Person uns den Anreiz zur Entwicklung bietet. Das zu beherzigen wäre gleichbedeutend mit der Anerkennung, dass der Weg der Liebe und der Weg des Heils identisch sind.

Erst wenn wir aus dieser Einsicht herausfallen, mutiert die Schlange zum Symbol des Bösen. Jetzt plötzlich beißt sie uns in die Ferse, jetzt treten wir überall in die berühmten Dornen und Disteln des biblischen Schöpfungsberichts. Doch die Schlange ist nicht böse. Sie ist weise und gilt als Prinzip der Entwicklung. Sie als böse zu bekämpfen heißt einen Kampf zu führen gegen die eigene Entwicklung. 

Wie würde wohl heute unsere Welt ausschauen, wenn Adam seinerzeit zu Gott gesagt hätte, diesen wunderbaren Apfel habe ich gerne von meiner geliebten Eva angenommen. Und Eva zugegeben hätte, dass sie zutiefst neugierig war und liebend gerne den Apfel von der Schlange in Empfang genommen hat. Wir Menschen hätten von Anbeginn an das Wesen der Liebe erahnt und uns viel Leid erspart. Doch es ist, wie es ist. Der erste Mensch hat nicht die Verantwortung für sein Tun übernommen und Schuld auf die Schlange projiziert. Es ist das menschliche Grundmuster, das wir Erbsünde nennen. Darunter leiden seither alle nachfolgenden Generationen. Wir stehen zu Adam und Eva in Resonanz, deswegen neigen auch wir zur Schuldprojektion. Vielleicht hat der Schöpfer nicht damit gerechnet, dass sich Adam und Eva schuldig fühlen. Von ihm, dem Schöpfer müssen wir annehmen, dass er das Prinzip der Schuld nicht kennt und dieses Prinzip erst über den Menschen in die Schöpfung kam. Schuldprojektionen scheinen eine speziell menschliche Schwierigkeit zu sein, mit der wir möglicherweise ohne Götterhilfe zurande kommen müssen. Eines ist sicher, die mythologische Ebene kennt keine Schuld. Dass Ödipus seinen Vater tötet oder seine Mutter heiratet ist mythologisch betrachtet jenseits von Gut und Böse. Es ist einfach – und nichts weiter. Bewertungen kommen von den Menschen, die solche Mythen deuten. Gerade beim Ödipusmythos habe ich schon angedeutet, dass die Psychologie einen Teil davon als Ödipuskomplex herausgenommen und der menschlichen Bewertung ausgesetzt hat. So neigen viele Psychologen dazu, es als ungesund und behandlungsbedürftig zu bezeichnen, wenn sie diagnostizieren, dass ein Mann in der Partnerin seine Mutter sucht. Ja mancher Psychologe versteigt sich sogar in die Diagnose „Ödipuskomplex“, wenn einem Sohn der Abnabelungsprozess nicht gelingt und er weder Mut noch Kraft hat, das Elternhaus zu verlassen. Hier fehlt komplett das mythologische Denken. Und das mythologische Wissen. Denn der Mythos zeigt, dass Ödipus sehr wohl sein Elternhaus verlassen hat und sein Lebenslauf letztlich im Guten endet. Es wäre fruchtbarer, den Bewusstwerdungsprozess zu fördern und zu versuchen, das innere Auge für einen speziellen Heilungsvorgang zu öffnen, der seinen Ursprung hat in der Vermeidung des Orakelspruchs. Ein Kampf gegen die mütterliche Seite heilt nicht, sondern vertieft und intensiviert die Thematik. Das Leid nimmt also zu statt ab. Die Bewusstseinsebene braucht Versöhnung, nicht Bekämpfung.

Aus: Johann Wolfgang Denzinger: Mythos und Bewusstsein

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Liebe und Hass

„Ich glaube, dass sich das Dilemma lösen lässt, wenn man das Wesen des Menschen nicht als eine gegebene Qualität oder als eine Substanz, sondern als einen der menschlichen Existenz innewohnenden Widerspruch definiert. Der Mensch besitzt eine Eigenschaft, die dem Tier fehlt: Er ist sich seiner selbst bewusst, seiner Vergangenheit und Zukunft, er nimmt die andern als Fremde, Freunde oder Feinde wahr. Der Mensch transzendiert das Leben, denn er ist das Leben, das sich seiner selbst bewusst ist.“
Erich Fromm

„Glaubt man an die Gutheit des Menschen als an sein einziges Potenzial, so wird man unausweichlich die Tatsache in einem irreführenden Licht sehen und schließlich bitter enttäuscht. Glaubt man an das andere Extrem, so wird man als Zyniker enden und für die Möglichkeiten zum Guten in sich und anderen blind werden. Eine realistische Auffassung sieht in beiden Möglichkeiten reale Potenziale und untersucht die Bedingungen, unter denen sie sich entwickeln.“
Erich Fromm

„Der Mensch der Erkenntnis muss nicht nur seine Feinde lieben, er muss auch seine Freunde hassen können.“
Friedrich Nietzsche

„Der Hass ist die Liebe, an der man gescheitert ist.“
Søren Kierkegaard

„Hass wird durch Gegenhass gesteigert, durch Liebe dagegen kann er getilgt werden.“
Spinoza

„Die Liebe ist die Lösung des Lebensrätsels, der Haß die verzehrende Sehnsucht danach.“
Heinrich Lhotzky

„Liebe und Haß sind Schleier vor den Augen: der eine lässt nur das Gute sehn, der andre nur das Schlimme.“
Arabisches Sprichwort

„Wir Menschen lieben nicht, um zu hassen; aber wohl hassen wir, um zu lieben.“
Jean Paul

„Ich bin überzeugt, man liebt sich nicht bloß in anderen, sondern hasst sich auch in anderen.“
Georg Christoph Lichtenberg

„Fühlst du dein Herz durch Haß von Menschen weggetrieben, tu ihnen Gutes! Schnell wirst du sie wieder lieben.“
Betty Paoli

„Haß ist Liebe in gefrorenem Zustand.“
Michael Richter

„Liebe macht blind für den Schatten, Haß für das Licht.“
Paul Mommertz

„Haß wird nicht durch Haß, sondern durch Liebe besiegt.“
Buddha

„Haß ist das Blatt der Liebe auf der umgekehrten Seite.“
Franz Stelzhamer

„Wehe dem Herzen, dessen Liebesfähigkeit so tief verschlossen ruht, dass nur eine klaffende Wunde sie zugänglich macht!“
Fanny Baronin von Wilamowitz-Möllendorff

„Nur der Sittliche kann lieben und hassen.“
Konfuzius

„Das Zentrum jeden Hasses ist die Liebe.“
Sven Fochtmann

„Mit Haß reißt man Welten nieder, mit Liebe baut man sie auf.“
Deutsches Sprichwort

„Ich war stolz, als ich stolz sein musste –
es war mir wichtig.
Ich war stark, als ich stark sein musste –
es war mir wichtig.
Ich war treu, als ich treu sein musste –
es war mir wichtig.
Ich war ehrlich, als ich ehrlich sein musste –
es war mir wichtig.
Ich war glücklich, als ich glücklich sein musste –
es war mir wichtig.
Nur einmal … da hasste ich, als ich lieben sollte –
es zerstörte alles, was mir wichtig war.“

Alexander Bald

„Liebe und Hass sind die Hörner am selben Stier.“
Chinesisches Sprichwort

„Vor meiner Wut steht meine Angst, hinter meiner Wut wartet meine Liebe.“
Hans-Curt Flemming

„Die Wut in unser Herz zu bringen ist nicht nur ein Akt der Liebe für uns selbst, sondern für alle Lebewesen, da eine solche Praxis die Chancen erhöht, dass wir nicht zulassen, dass unsere Wut zu Aggressivität, Feindseligkeit und Hass mutiert, sondern vielmehr in eine in Mitgefühl zentrierte Aktivität. Indem wir unsere Wut weder verbannen, noch destruktiv nutzen, bewegen wir uns ein wenig näher dazu, die Liebe zu sein, die wir uns so sehr von anderen wünschen. Wut kann Liebe sein – lassen wir zu, dass es so sei.“
Robert August Masters

„Nur wer hassen kann, kann auch verzeihen.“
Heinz-Peter Röhr

„Wer mit dem Verlauf von Therapien vertraut oder sonst ein guter Menschenkenner ist, wird schon ahnen, dass die gesuchte Beziehungsform ‚Liebe‘ nur dadurch erreicht werden kann, dass sich zunächst deren Gegensatz, nämlich der Hass, ja der Todeswunsch gegen das Liebesobjekt entfalten können muss. ‚Erst wer hassen kann, kann lieben‘ könnten wir die dialektische Aussage variieren: Wer nämlich hassen kann, ohne befürchten zu müssen, durch seinen Hass das Liebesobjekt zu vernichten.“
Gottfried Fischer

Hass entsteht nicht aus Selbsthass. Hass entsteht aus überwältigter, zu Tode verängstigter, erstarrter und eingefrorener Energie. Aus Liebe, deren ‚Ja!‘ zum Leben nie auf ein liebendes Gegenüber traf. Aus unbändigem Willen, den man zu brechen versuchte, jedoch niemals zu brechen vermag.“
Jens Wernicke

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Die Entscheidung für die Liebe

Das Ego hebt immer das hervor, worin jemand unrecht getan hat. Der Heilige Geist hebt immer das hervor, worin jemand recht getan hat. Der Kurs vergleicht das Ego mit „gierigen Hunden der Angst“, die jeden kleinsten Beweis für die Schuld unseres Bruders aufspüren und ihrem Herrn zu Füßen legen. Wichtig ist, dass wir uns entscheiden, was wir sehen wollen, bevor wir es sehen. Wir bekommen, worum wir ersuchen. „Wahrnehmung wird durch Projektion erzeugt.“ Wir können und werden in der Tat das finden, wonach wir im Leben suchen. Der Kurs sagt, dass wir meinen, eine Person ausreichend verstehen zu können, um zu wissen, ob sie liebenswert ist oder nicht, dass „wir sie aber nie verstehen können, wenn wir sie nicht lieben“. Der spirituelle Weg beinhaltet, dass wir bewusst die Verantwortung für die Wahl dessen übernehmen, was wir wahrnehmen wollen – die Schuld oder die Unschuld unseres Bruders. Wir sehen die Unschuld eines Bruders, wenn das alles ist, was wir sehen wollen. Die Menschen sind nicht vollkommen, das heißt, sie bringen ihre innere Vollkommenheit noch nicht ganz im Äußeren zum Ausdruck. Es liegt an uns, ob wir uns auf die Schuld in ihrer Persönlichkeit oder die Unschuld in ihrer Seele konzentrieren möchten.

Was wir für die Schuld anderer Menschen halten, ist ihre Angst. Alle Negativität entspringt der Angst. Wenn jemand wütend ist, hat er Angst. Wenn jemand grob ist, hat er Angst. Wenn jemand manipuliert, hat er Angst. Wenn jemand grausam ist, hat er Angst. Es gibt keine Angst, die die Liebe nicht auflösen könnte. Es gibt keine Negativität, die Vergebung nicht verwandeln könnte.

Dunkelheit ist nur die Abwesenheit von Licht, und Angst ist nur die Abwesenheit von Liebe. Mit einem Baseballschläger lässt sich die Dunkelheit nicht vertreiben, denn da ist nichts, wogegen wir schlagen können. Wollen wir die Dunkelheit vertreiben, dann müssen wir Licht machen.

Und ganz ähnlich lässt sich die Angst nicht vertreiben, indem wir gegen sie ankämpfen, wir müssen sie vielmehr durch Liebe ersetzen.

Die Entscheidung zur Liebe ist nicht immer einfach. Das Ego wehrt sich entsetzlich stark dagegen, dass wir unsere angstbesetzen Reaktionen aufgeben. Und hier kommt der Heilige Geist ins Spiel. Die Veränderung unserer Wahrnehmung ist nicht unsere Sache, aber dass wir daran denken, den Heiligen Geist zu bitten, sie für uns zu ändern, das ist sehr wohl unsere Sache.

Nehmen wir an, Ihr Mann hat Sie wegen einer anderen Frau verlassen. Sie können andere Menschen nicht verändern, und Sie können auch Gott nicht bitten, sie zu verändern. Sie können aber darum bitten, dass Sie die Situation anders sehen. Sie können um Frieden bitten. Sie können den Heiligen Geist bitten, Ihre Wahrnehmung zu verändern. Das Wunder besteht darin, dass Ihr tiefer Schmerz allmählich nachlässt, wenn Sie sich von der Verurteilung Ihres Mannes und der anderen Frau freimachen.

Das Ego mag Ihnen in dieser Situation sagen, dass Sie erst dann Frieden finden werden, wenn Ihr Mann zu Ihnen zurückkehrt. Aber Friede wird nicht durch äußere Umstände bestimmt. Friede entspringt der Vergebung. Der Schmerz entspringt nicht der Liebe, die uns andere verweigern, sondern der Liebe, die wir anderen verweigern. In einem Fall wie diesem haben wir das Gefühl, durch das, was ein anderer getan hat, verletzt worden zu sein. Aber in Wirklichkeit hat das verschlossene Herz eines anderen uns in Versuchung gebracht, unser eigenes Herz zu verschließen, und unsere eigene Verweigerung der Liebe ist es, die uns verletzt und schmerzt. Deshalb ist ein Wunder eine Veränderung in unserem eigenen Denken: Die Bereitschaft, unser eigenes Herz offenzuhalten, egal, was im Äußeren um uns herum vorgeht.

Ein Wunder ist immer und in jeder Situation verfügbar, weil niemand für uns entscheiden kann, wie wir unsere eigenen Erfahrungen interpretieren wollen. „Es gibt nur zwei Gefühle: Liebe und Angst.“ Wir können Angst als einen Ruf nach Liebe verstehen. Wunderwirkende, so sagt der Kurs, sind aus Eigeninteresse großzügig. Wir lassen jemanden vom Haken, damit wir selbst unseren Frieden bewahren können.

Das Ego behauptet, dass wir unsere Wut auf eine andere Person projizieren könnten, ohne sie selbst zu spüren zu bekommen, aber da wir alle geistig verbunden sind, spüren wir auch alles, was wir auf andere projizieren. Haben wir auf jemanden eine Wut, so fühlen wir uns vielleicht für eine Weile besser, doch letztlich kehrt alle Angst und alles Schuldgefühl zu uns zurück. Verurteilen wir eine andere Person, so wird sie umgekehrt auch uns verurteilen – und selbst, wenn sie es nicht tut, werden wir das Gefühl haben, dass sie es tut!

Das Leben in dieser Welt hat uns gelehrt, instinktiv unnatürlich zu reagieren, immer auf die Wut, die Paranoia, die Verteidigungshaltung oder eine andere Form von Angst zuzuspringen. Unnatürliches Denken fühlt sich für uns natürlich an, und natürliches Denken fühlt sich unnatürlich an.

Aus: Marianne Williamson: „Rückkehr zur Liebe“, S. 110 ff.

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Erich Fromm: Die Kunst des Liebens

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Eckhart Tolle: Die Realisation des Seins

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